Das Herz befreit uns |
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Es ist ein herrlicher Tag, wunderschönes Wetter, warm und sonnendurchflutet. „Heute will ich einmal nichts tun“, denkt Herr M. „Einfach nur genießen, auf der Terrasse sitzen und relaxen.“ Und das tut er. Aber er hält es nicht lange aus. Statt zu entspannen und zu genießen, wird er unruhig und zappelig, und es drängt ihn, den Sessel zu verlassen und etwas zu tun. Trotzdem bleibt er sitzen, denn das hat er sich ja vorgenommen, ohne Verpflichtungen einfach nur zu entspannen und zu genießen. Doch das gelingt ihm nicht. |
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Etwas in seinem Inneren drängt ihn, ein innerer Befehlshaber, der ihm keine Ruhe lässt und ihn laufend stört. „Warum kann ich nicht einfach einmal entspannen? Warum habe ich keine Ruhe in mir?“ fragt sich Herr M. „Einfach ignorieren“, nimmt er sich vor. Das lässt sich der innere Herrscher aber nicht gefallen und wird energischer, bestimmter und lauter. „Was willst Du denn von mir?“ fragt Herr M. „Du solltest etwas tun und nicht einfach nur so faul herumsitzen und Deine kostbare Zeit mit Nichtstun vertun!“ „Das ist doch Quatsch“, erwidert Herr M. kämpferisch. „Ich darf mir doch auch einmal ein wenig Ruhe gönnen, ich mache ja genug, und einfach auch einmal nichts tun.“ „Wenn Du Deine Zeit und Deine Inkarnation einfach nur vertrödeln willst…“, sagt der innere Kritiker böse. Und er tischt ihm viele weitere Argumente auf, warum er nicht einfach so sitzen bleiben kann, und es folgen Drohungen und Abwertungen und Kritik über Kritik. Herr M. verteidigt sich tapfer und kontert mit Gegenargumenten, wird aber dabei immer zappeliger und unruhiger. Er wird dem inneren Kritiker und Befehlshaber nicht Herr. Der dröhnt ihn mehr und mehr zu. Herr M. bekommt ein schlechtes Gewissen und seine Freude am ersehnten Nichtstun schwindet. Die Unzufriedenheit wächst. |
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Was passiert hier? Ein Kopfprogramm steuert Herrn M. Das Programm: „Richtig lebt man nur, wenn man etwas leistet. Faulenzer und Nichtstuer sind nichts wert. Sie sind Schmarotzer, die niemandem nützen. Sie vertun sinnlos ihr Leben. Wertvoll und nützlich ist nur, wer etwas leistet, wer Sinnvolles tut, etwas für die Gemeinschaft und für andere tut, wer etwas bewegt und bewirkt. Und ich mache das alles. Ich leiste viel und tue Gutes, bin nützlich und fleißig, vertue meine Zeit nicht mit Sinnlosem...“ |
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Dieses Programm lebt und bestimmt Herrn M. Ein Programm, das ihn fest im Griff hat. Wenn Herr M. will, hat er jetzt an diesem Faulenzertag die Chance, dieses Programm zu durchschauen und seine Enge und Unfreiheit zu merken, einzugestehen und zu durchbrechen. |
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Leider schafft das Herr M. nicht. Er lässt sich von seinem inneren Kritiker drängen und gibt sein Faulenzer-Vorhaben auf. Statt zu relaxen, macht er sich im Haus nützlich und bereitet schon einmal den morgigen Tag vor, indem er Fachliteratur studiert. Auch wenn er dies alles eigentlich nicht möchte, macht er es trotzdem. Er fühlt sich dabei auch nicht gut, aber viel besser, als wenn er im bequemen Sessel sitzen geblieben wäre. Er hat so kein schlechtes Gewissen, höchstens noch ein wenig, dass er überhaupt auf die Idee gekommen ist, so einen Faulenzertag einzulegen. Nun ja, er macht es ja wieder gut, und so wird wohl auch Gott mit ihm zufrieden sein, denkt er. |
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Die Wahrheit ist, Gott, das ewige Bewusstsein, hätte ihm den Faulenzertag gegönnt, ja wäre für ihn froh gewesen, er hätte sich nicht von diesem engen, wertenden Programm leben lassen, sondern hätte es durchschaut und wäre dadurch von ihm frei geworden. Hätte Herr M. im Sessel sich nicht nur vom Kopf leben lassen, sondern wäre in sein Herz gegangen und hätte das Bewusstsein um Hilfe und Führung gebeten, wäre alles ganz anders herausgekommen und Herr M. hätte Riesenschritte in ein freieres Leben gehen können. |
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Der Ausbruch aus dem Gewohnten hat Herrn M. eine große Chance geschenkt, die Herr M. nicht bemerkte und nicht zu nutzen wusste. |
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Wenn wir also frei werden wollen von Programmen, die uns steuern, schaffen wir das nicht ohne Bewusstsein, und somit nicht ohne unser Herz. Und zu diesem uns frei machenden Bewusstsein finden wir nur, wenn wir das wollen und wenn wir bereit sind, uns ehrlich anzuschauen und zu beobachten. |
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Um unseren von engen Programmen gesteuerten Ego-Zustand zu erkennen, bekommen wir laufend, letztlich in jedem Augenblick, viele Möglichkeiten, wenn wir das wollen und das ewige Bewusstsein in unserem Herzen als Erwecker und Helfer akzeptieren. Mit jeder genutzten Möglichkeit befreien wir uns mehr aus der Enge und nähern uns wieder dem freien Wesen, das wir im tiefsten Inneren sind, dem Kind Gottes, dem Kind des ewigen Bewusstseins. |
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