Der arme Schlucker |
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Wenn der arme Schlucker dann irgendwann genug hat, alles immer nur zu schlucken und anfängt, seine Emotionen raus zu lassen, dann kann das unter Umständen nicht nur in ihm sondern auch in seiner Umgebung, die ja gewohnt war, dass er alles schluckt, ganz viel auslösen und bewegen, zumal gestaute Energien auch mit großer, explosionsartiger Wucht oder in höchst unzivilisierter Form rauskommen können. Dem Schlucker geht’s dadurch zwar kurzfristig besser, den höllischen Trubel aber, den er mit seiner Ehrlichkeit auslöst und die erbosten Gegenattacken oder die Hoffnungs- und Fassungslosigkeit der Attackierten, wenn es nicht sogar traurige Opfer gibt, lassen ihm bald die Freude an der neu gewonnenen Freiheit vergehen. |
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„So war’s nicht recht und so ist es nicht recht“, beklagt sich der Schlucker, „beides führt in die Hölle. Wie man’s auch macht, ist es falsch.“ Ist also alles irgendwie hoffnungslos? |
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Solange wir Menschen in der Begrenztheit und in der Enge unseres Egos bleiben, ist unser aller Tun und Bemühen tatsächlich immer irgendwie hoffnungs- und aussichtslos! Wir bleiben in den kleineren und größeren Kämpfen und Kriegen des Egos mit all den ungewünschten Folgen stecken. Ego-Hoffnungen entpuppen sich als Illusionen. Vielleicht fühlt man sich als Sieger und Profiteur kurzfristig besser, aber das ist nicht von Dauer und die Gegenseite holt einen irgendwann ein. |
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Was ist der Ausweg? Gott, das ewig reine Bewusstsein, dessen Kinder wir mit unserem wahren und freien Wesen alle sind! |
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Das Ego blickt immer nur auf die eine Seite der Medaille, die andere liegt im Schatten. Der Behauptungs- und Durchsetzungskampf ist die Zwangsfolge und ebenso das daraus resultierende Leiden. Erlösung bietet einzig und allein das ganzheitliche Fühlen und Denken, welches das ewig reine Bewusstsein in uns allen ist. Da es unser aller freier Wille achtet, wird es erst in uns aktiv, wenn wir das auch wirklich wollen. Unaufhörlich pocht es zart an unsere inneren Türen, wenn wir sie ihm aber nicht freien Herzens öffnen, bleibt es draußen. Der Türöffner sind unsere freie Entscheidung und die tiefe Ehrlichkeit. |
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Was könnte die Lösung für den armen Schlucker sein? Sicher nicht, weiter alles zu schlucken. Aber auch nicht, die niederschmetternde Kraft gestauter Aggressionen ungeniert raus zu lassen. Zulassen, also die gestaute Energie mit Gottes Hilfe beobachtend fließen lassen, ist die Lösung. Bewusst machen, was abläuft und was man ständig schluckt und seinem Körper zumutet. Öffnet der Schlucker mit seiner Entscheidung die inneren Türen für das göttliche Bewusstsein, so hat er in ihm einen wunderbaren Therapeuten, dem er alles ungeniert und ungeschminkt ehrlich anvertrauen kann, was ihn bewegt, was ihn beschäftigt, was ihn belastet, wie es ihm geht, welche Wut und welchen Zorn er hat usw. Das Bewusstsein antwortet ihm laufend mit tiefen Aha-Erlebnissen und einem erlösenden Gefühl der Ruhe, Sicherheit, Freiheit, Weite und Geborgenheit. |
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So wird der arme Schlucker freier und reicher, die Beschwerden verringern sich, und er lernt, seine Bedürfnisse und seine Standpunkte nach außen, von innen gestärkt, zu vertreten. Am Anfang ist das vielleicht noch schweißtreibend, der Körper zittert, die Stimme ist gedämpft oder überlaut, nach und nach aber geht es besser und das Zusichstehen wird normaler und zum Bedürfnis. Aus dem Inneren schöpft er die Kraft, die Entwicklungsschritte durchzuziehen und das Anstehende umzusetzen. Je freier er seine Bedürfnisse vertreten kann, desto mehr lässt ihn das Bewusstsein auch die Bedürfnisse und die Sichtweise der anderen Menschen verstehen und achten, und das Gemeinschaftliche gewinnt an Raum. |
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Sollten wir jetzt denken: „Zum Glück bin ich kein armer Schlucker“, dann könnten wir uns täuschen. Denn würden wir Menschen mit Hilfe des göttlichen Bewusstseins laufend unsere Blockaden und engen Vorstellungen lösen, die unser wahres Wesen an der Entfaltung hindern, dann würde uns allen schon längst ein ganz anderer Bewusstseinszustand Glück, Freude und Erfüllung bescheren. Noch steht so vieles auch in unseren so genannt zivilisierten Ländern auf dem Kopf. Alles aber kann jederzeit ändern. Niemandem ist es verwehrt, in seinem Leben so Manches auf die Füße zu stellen. |
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